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Viel Zeit in der Coronakrise

Das Leben steht nahezu still. Draußen ist eine nie zuvor erlebte Ruhe, die sich auch nach innen fortsetzen darf, wenn man sie denn lässt. Was macht Frau/Mann/Kind mit dieser so plötzlich und unerwartet zur Verfügung stehenden Zeit? Also, ICH habe mir erstmal an unserem Bach in der Nähe einen Meditierplatz eingerichtet. Das wollte ich ja schon lange, aber immer war alles andere wichtiger. Durch Kristalle im Boden wird es gleich zu einem wahren Kraftplatz! Da sitze ich dann und reinige mich von all demWahnsinn, den jeder gerade erlebt. Ich gucke auf meinen Seelengrund und cleare mein Umfeld. Ich überlege mir ein Geburtstagsgeschenk für die Dame aus dem Altenheim und denke über neue Konzepte nach. Zum Beispiel werden wir etwas Neues zum Thema Pferd/Hund-Mensch mit meiner Tierärztin und ihrer Hundetrainerin kreieren. Schon länger sind wir ein erprobtes Trio was Gesundheit, Verhalten und tiefe Themen von Tier und Mensch anbelangt. Dann Schmiede ich Pläne mit Menschen, die sich in der Coronakrise hinterfragen und zukünftig etwas anders machen wollen. Jede Veränderung beginnt zunächst einmal im Kopf. ….hätte keiner …

Corona

Morgens beim Aufwachen denke ich sofort: Aaaalles anders. Heute gehe ich NICHT ins Altenheim, NICHT ins Gym, NICHT aus den Isemarkt, ich arbeite NICHT wie sonst sondern ohne shake hand oder freundliche Umarmung. Ich treffe NICHT die Freundin, mit der ich seit Wochen verabredet bin Nr freue mich NICHT auf die schönen Konzerte, die ich gebucht habe. Ich gehe NICHT über Los und ziehe keine 4000€ ein…..so kommt es mir vor! Statt dessen jogge ich mit dem Hund in der Einöde und habe viele meiner Patienten zu einer Telefonstunde am Ohr. (Gerade in solchen Zeiten kommt vieles aus dem tiefsten Inneren hoch und möchte beleuchtet werden!) Ein merkwürdiger Ausnahmezustand, wie noch nie zuvor erlebt. Ich fühle keine Ordnung mehr im Außen, alles im Chaos, Hysterie, bei manchen auch eine merkwürdige Ignoranz. Der Schaden ist jetzt schon unermesslich hoch, wieder einmal trifft es die kleinen, die nicht viel kompensieren können. Aber auch große Wirtschaftsunternehmen kranken an der Pandemie. WAS HEISsT DAS FÜR UNS? Wir werden in unser Zuhause verbannt und sollen selbst klar kommen! Das ist …

Henry, ein besonderer Motivationsmeister bei mir im Interview

Henry ist mein Nachbar und Freund, 30 Jahre jung. „Ich habe ein Handicap von Geburt an im Kopf“ sagt er über sich selbst. Es bedeutet einen langen Leidensweg hinter sich zu haben mit vielen ‚weißen Häusern‘, schlimmen Zeiten, tausenden von Anfällen, langen Krankenhausaufenthalten und totaler Unselbstständigkeit. Henry berichtet, dass er teilweise nicht mal allein essen konnte. Damals waren die EEG-Geräte noch riesig mit Netz auf dem Kopf und Elektroden, das hat sich gebessert, heute gibt es weniger Kabel. „Ich war wütend auf alles“, erklärt Henry, „keiner hatte einen Plan, wir alle mussten stark sein und uns dem Schicksal ergeben“. Henry berichtet von einem Vorfall aus Alsterdorf. Dort hat er eine Mitpatientin im Anfall gesehen, das hat ihn sehr erschreckt und traurig gemacht. „Wie muss es den anderen mit mir ergehen? Vor allem den Eltern, die mich immer begleiten und trösten auch wenn Ihnen selbst zum weinen zumute ist“? Später (2017) hatte Henry eine OP. Seitdem kann er selbst über ein Armband den Vagusnerv stimulieren um Anfälle zu minimieren oder sogar zu verhindern, das bringt ihm …

Wort des Jahres

Also, es gibt ja immer ein neues „Wort des Jahres“. Für 2019 ist es RESPEKT-RENTE. Steht so in der Zeitung, ich habe es noch nie vorher gehört. Auch in der Zeitung stehen die Schimpfwörter des Jahres. Als ich das Wort „Fickfehler“ las, war ich geschockt und amüsiert zugleich. Jemandem damit mitzuteilen, dass er oder sie auf dieser Erde falsch, oder nicht erwünscht sei, finde ich so unglaublich, dass ich es gar nicht in Sprache ausdrücken kann! Da zeigt sich mal wieder mein empörter, konservativer Anteil….. Derartige Aussagen in einer Tageszeitung zu lesen ist für mich eine wirklich Deutsche Tragik! Wo ist die Sprache nur gelandet? Oder die Ethik darüber zu berichten? WER SPRICHT SO? Dem Himmel sei Dank, dass mich mein Umfeld vor solchen, sprachlichen Entgleisungen schützt! Trotzdem habe ich darüber nachgedacht was ICH denn gern gehabt hätte und habe mich für das Wort NACHHALTIGKEIT entschieden. Ich hätte gern nachhaltige Begegnungen, Entwicklungen, Ernährung, Erlebnisse, Behandlungen und Erholungsphasen! Dafür würden mich wahrscheinlich viele Menschen für verrückt erklären, wo doch gerade erst alles schneller, weiter, höher und …

Jahreswechsel

Haben Sie schon einmal bewusst die Rauhnächte durchlebt? Sie beginnen in der einen Überlieferung am 21.12. zur Wintersonnenwende, in der anderen am heilig Abend und dauern dann bis Epiphanias. Es ist eine Zeit der Stille, Reflexion, Innenschau und aktives Gestalten des neuen Jahres. Altes abschließen, Neues aufrufen. Die Träume haben Bezug zu den 12 Monaten des folgenden Jahres, sollten daher aufgeschrieben und gedeutet werden. Es heißt in den Rauhnächten zeigen sich die Dämonen!!! Es ist aber auch eine Zeit des Aufräumens, des Begleichens von Schulden und Bearbeitung von ungeklärten Konflikten. Dazu sind tägliche Meditationen und Räucherungen hilfreich. Beantworten Sie sich besondere Fragen: Wofür bin ich dankbar? Habe ich in dem alten Jahr meine Lektion gelernt? Wie ist die Ausrichtung für 2020? Bin ich in guter innerer Führung? Wenn man sich auf diese Rauhnächte einlässt, kann man etwas Magisches erleben, oder zumindest eine Intensität, die sonst im Alltag nicht vorkommt. Ich bin sehr froh und dankbar über unser neue Zuhause, eine neu gewonnene Familie und einen entstehenden Hildegart-von-Bingen-Garten. Ich bin dankbar für treue Freundschaften, liebevolle Patienten …

Eine besondere Weihnachtsgeschichte

Der Klodeckel Ich beauftragte meinen Mann vor Weihnachten einen neuen Klodeckel zu besorgen. Auf seine Frage ob ich ihn mir zum Fest wünsche habe ich ihn nur fragend angeguckt. Einige Tage später kam er dann ganz fröhlich mit einem wunderschönen Exemplar um die Ecke : Strandmotiv on top – super – nur leider falsches Format! Macht ja nix, wir haben ja den Baumarkt vor der Tür, schnell tauschen und weiter gehts. Leider war der Umbau der Deckel nicht ganz leicht, die Schrauben verrostet und nicht zu lösen. Der Freund und Helfer aus der Nachbarschaft kam um festzustellen, dass der Abstand der Schrauben auch bei dem neuen Relikt nicht passten! Nun fing es an kritisch zu werden. Der Baumarkt hat den Deckel nicht zurückgenommen. Nach längerer Verhandlung wurde von dem 3. Exemplar 30€ erlassen. Ich war mittlererweile auch schon ziemlich angestrengt von all der Klodeckeldiskussion vor dem Fest! Mein Rat : Den für uns nicht verwendbaren 2. Kauf für 30€ auf eBay anzubieten, damit wenigstens der finanzielle Schaden behoben wird!!! Am ersten Weihnachtstag kam dann ein …

Gesegnete Weihnachten

Also früher, als ich noch ein Kind war, da waren draußen nur einzelne Tannenbäume mit elektrischen Kerzen beleuchtet, mehr nicht. Wir haben Sie auf abendlichen Autofahrten gezählt, wer am meisten hatte, hatte gewonnen! Heute heisst es eher JE MEHR DESTO BESSER und VIEL HILFT ViEL! Meine Freundin Bri, die hat ein ganz tolles Weihnachtshaus. Da ist nicht mehr zu erkennen wie es ursprünglich aussieht, selbst das Hirschgeweih ist silber verziert und mit Lichterkette versehen. Ich war, als ich das erste Mal in der Weihnachtszeit da war, total geschockt. Es traf mein weihnachtstraumatisiertes Herz wie ein Blitz! Nun gibt es ja heute, wie immer, eine Gegenbewegung: Der Bioaspekt auf dem Weihnachtsmarkt! Fair-Trade-Produkte, Currywurst aus dem Glas, KEIN Plastik, Holzspielzeug. Warum nicht? Wir holen doch auch schon wieder Milch von der Milchtankstelle und schleppen uns mit Glasflaschen ab. Wie ist denn aber die Erwartungshaltung an Weihnachten, wo doch schon ganzjährig alles gekauft, gekocht und gegessen wird? Ach, Frieden soll her zum Fest? Und Einkehr?? Aber wo ist denn Raum dafür? Da, wo früher Ruhe war, ist heute …

Buch: Der Junge, der zu viel fühlte

Lorenz Wagner schreibt über Henry Markram, der sich einer großen Wandlung unterzieht, indem er als anerkannter Hirnforscher eine neue Welt betritt: Autismus. Alle bisherigen Erkenntnisse wiesen darauf hin, dass Autisten ein Defizit haben, nicht emphatisch sein können, und damit keine sozialen Wesen sind. Kai, Henrys Sohn, führt seinem Vater die Hand und gibt ihm neuen Einblick in etwas Verborgenes. Autismus ist so vielfältig wie Grünkohlrezepte. Richtig und falsch weit dehnbar – wie so oft. Gibt es einen Kerngedanken für Autisten? Henry Markram hat nach jahrelanger Forschung herausgefunden dass sie doch eine besondere Empfindsamkeit haben, ist der sie alles SO verstärkt wahrnehmen dass sie sich zurückziehen müssen. Damit wurden alle bisherigen Erkenntnisse außer Kraft gesetzt. Was hat das mit mir zu tun? Auch ich bin ein hoch sensibler Mensch ohne Autisten zu sein. Diese Gabe wird gern als Belastung eingeschätzt, weil niemand genug Anleitung für sich bekommt mit sich umzugehen. Es ist eine Nische. Man muss sozusagen eine Gebrauchsanleitung für sich selbst schreiben. Auch ich habe mich zurückgezogen wo es zu laut, zu brutal oder zu …

Mein Hund kann sprechen…

„Mein Hund kann sprechen“, sagt Dr. Sommer in dem Sketch von Loriot. Ich behaupte das gleiche von meiner Hündin Lucy. Morgens geht es schon los: Sie pustet unter der Tür durch und kratzt so gaaanz vorsichtig, um zu sagen, dass der Tag beginnen könne. Wenn wir dann gemeinsam die Treppe hinunter gehen, signalisiert Sie mir, dass sie erstmal in den Garten gucken möchte, um zu schnuppern wer dort des nächtens so alles war. Dann, nach dem morgendlichen Spaziergang/Jogging/Radfahrt sitzt sie vor meinem Mann am Frühstückstisch und gibt grunzende Geräusche von sich, die mit Leberwurstbrot wieder verschwinden. Daher der Name Grunsebacke….. Auf der Terrasse spricht sie mit den Nachbarshunden Rudi und Wilson, manchmal auch noch mit Krümel. Keiner kann den anderen sehen, aber wenn einer sich meldet, stimmen die anderen mit ein! Wenn Lucy sagen möchte, dass keiner das Haus verlassen soll – was für einen Hütehund ja immer ganz schrecklich ist – dann gibt es eine Geräuschkulisse wie bei einem Meerschweinchen. Aber, umgekehrt, wenn ich mit ihr spreche, klappt es noch viel besser: Wenn ich …

Parkfunkeln

In Norderstedt hat mal wieder der Stadtpark gefunkelt. Ein Traum bzw. ein Fest der Sinne!! Gleich hinter dem Eingang lud ein Bett im Wald zum gemütlichen chillen ein. Daran kam man schon kaum vorbei, aber es ging ja erst los… Zwei Feen (oder Elfen?) zogen den Blick durch Pantomime auf sich. Sie lachten einen so liebevoll an und sendeten Handküsse. Man durfte sich einlassen und in Kontakt treten in langsamen Bewegungen – das entschleunigte sofort und machte das Herz weit. Sie tanzten mit beleuchteten Schirmen zu ihrer eigenen Musik – zauberhaft. Apropos, die wunderschöne Waldbeleuchtung lud auch tausende von Insekten zum Tanz ein, es gibt sie also doch noch. Auch Fledermäuse begleiteten das Geschehen und haben sich sicherlich gewundert! Dann kam der Besucher zur Glücksquelle. An diesem Platz stand auf einem Holzpodest unter einem beleuchteten Segel die Harfe meiner Tochter. Überall waren lichtdurchflutete Milchtüten – als ob dort jemand gewusst hat, dass mein Mann der große Milchtrinker ist!!? Sehr viele Menschen waren allein von dem Instrument begeistert und ließen sich durch die zarten Klänge berühren. …