„Der frühe Vogel fängt den Wurm“ ist eine verdammte Lüge, meine ich! Aber: wenn man einen Stand auf dem Isemarkt ergattern will, dann muss man um 8h morgens mit gepackten Sachen dort antreten!

Die Goldanja und ich hatten uns den 1.12. ausgesucht, um unsere so liebevoll mit Blattgold versehenen Gingkoblätter (und Herzen) dort anzubieten.

Es war ein strahlend klarer Wintertag – klirrend kalt – Minus 4 Grad! Gut gelaunt und frohen Mutes starten wir unsere Gesellschaftsstudie!

Fast wären wir schon nach einer Stunde eingeknickt…

Hunderte von Menschen mit ernsten Mienen und eiligem Schritt würdigten uns keines Blickes, wollten weder gegrüßt, noch angesprochen werden.

Hat die Gesellschaft den Sinn für Schönes verloren?

Ist die Düsternis der Kriegszeit dominant und hält uns streng im Griff?

Retten sich die Leute mit sturer Konzentration auf EINE Sache ohne sich davon ablenken zu lassen?

Wir haben keine Antworten auf diese Fragen erhalten, die Stimmung änderte sich erfreulicherweise ganz von allein um ca 10.30h. Da kamen die Besucher mit Zeit, fühlten sich von dem Leuchten des Goldes angezogen, blieben zum Schnack stehen, waren interessiert und auch dankbar für ein schönes Journal von mir.

Manche kauften auch etwas.

Wir haben uns sehr über diejenigen gefreut, die die Kostbarkeit unserer Arbeit erkannt haben. Ginkgo ist ein symbolträchtiger Baum.

Zum einen ist er DER Überlebende nach Hiroshima, er steht aber auch für FRIEDEN, Freundschaft und Unbesiegbarkeit.

Goethe hat ihm sogar ein Gedicht gewidmet.

Ab 13h begann der Markt wieder zu rasen, aber da waren wir auch so gut wie festgefroren. Was für eine spannende Erfahrung so mitten im Getümmel zu sein!

Ich bin tief dankbar einmal die tolle Gesellschaft der Marktleute genossen zu haben. Wir haben erlebt, dass es nicht (mehr?) einfach ist Menschen für etwas zu begeistern, wenn sie es nicht schon sind!!!!

Anja und ich leben in einer Blase von Schöngeistern, Künstlern und Leuten, die SICH und ihre Dinge schon längst vergolden. Wir werden weiter für Verbreitung sorgen, zum Beispiel ab 2024 in Anjas neuem Atelier.

Dort kann man sich mit Freunden treffen um kreativ zu sein – mit purem Gold – oder auch nur mit sich und einer verrückten Idee.

Wir sammeln weiter Gingkoblätter von der Strasse (im Zuge der Nachhaltigkeit) und werten den Frieden, die Freundschaft und Unbesiegbarkeit noch auf!💪